Die Namaka in der kubanischen Hemingway Marina

Von Nassau (Bahamas) kommend, kämpft man sich erst durch den Meeresgraben die „Zunge des Ozeans“, Tongue of the Ocean,  bevor die Namaka unterhalb Andros Island in den Golfstrom segelt. Leider fließen die warmen Wassermassen in Gegenrichtung, so dass es eine ruppige, insgesamt fünftägige Überfahrt wird, bevor man die ersten Rauchschwaden Kubas sieht.

Die Einreise nach Kuba soll streng sein, deswegen verzehren wir soviel wie möglich von den offenen Lebensmitteln, – es heißt, nichts davon kann mit in´s Land genommen werden. Die Einreiseformalitäten, um Kuba in Havanna (La Habana) zu betreten, erstrecken sich über mehrere Stunden. Im türkisblauen Zollgebäude werden wir fotografiert und katalogisiert. Die moderne Film- und Foto-Drohne wird amtlich versiegelt, das Boot durchsucht, die Eier und Kartoffeln gezählt, uns aber nicht abgenommen.

Das nächste spannende Thema ist, wie bekommen wir hier, im  realen sozialistische System Kuba, den Proviant für unsere nächste Besatzung zusammen? Nur an wenigen ausgewählen Stellen entlang der Küste wird ein Lebensmitteleinkauf möglich sein. Aber auch die Versorgungssituation in der Hauptstadt ist im Mai 2019 prekär. Die Regale in den Supermärkten sind spärlich bestückt, nur mit Hilfe des einheimischen Taxifahrers füllt sich nach und nach unser Stauraum.

Ja, die berühmten US-Oldtimer aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts findet man in Havanna, sie gondeln über die Uferstraße Malecón und vorbei an den bunten Altstadtfassaden. Abseits des UNESCO-restaurierten Stadtkerns jedoch sieht das Leben anders aus. Abenteuerliche, von Dauer-Gerüsten gestützte Häuser sind bewohnt und Heimat für viele Habaneros.

Später sehen wir auch das ländliche Leben im Westen der Insel. Ca. die Hälfte des Verkehrs sind Pferdewagen, der Rest LKW´s und Motorräder. Besonders eindrücklich ist die große Anzahl an Ochsengespannen, die Pflüge über die Felder ziehen. Hier soll das weltbeste Klima für den Tabakanbau herrschen. Große Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und viel harte Handarbeit füllen die Tabakspeicher mit Millionen von großen Tabakblättern zum Fermentieren für die kubanischen Zigarren. Das Forschungsschiff verlässt Kuba an der Westspitze um sich auf den Weg nach Mexiko zu machen.

 

05.05.2019|